Abbildung 5-35 S. 196
Google
WWWwww.contractors.de

Abbildung 5-35 S. 196

Abbildung 5-35 S. 196

Zeitmatrix der relativen Positionierung des dit-Wachstum Deutschland im Feri-Invest-Base-Sektor Aktien Deutschland

Die Grundidee, die den Ratings zugrunde liegt, Fonds mit einer Gruppe ähnlicher Fonds zu vergleichen, ist der vermutlich beste Ansatz. Beim Vergleich mit einer Benchmark oder einem Vergleichsindex können immer systematische Effekte wirken, die zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen. Die Beschränkung auf eine oder wenige betrachtete Perioden lässt die Ergebnisse stark schwanken und ermöglicht keine fundierte Aussage über die Stabilität der Positionierung eines Fonds in der Vergangenheit. So liegt die Idee nahe, mehrere Perioden der Positionierung eines Fonds zu untersuchen. Bereits bei der Betrachtung mehrerer, nicht überlappender Perioden lassen sich erste Erkenntnisse über die Stabilität der Positionierung eines Fonds innerhalb der Vergleichsgruppe gewinnen.

Auch wenn dieses Vorgehen bereits einen Fortschritt gegenüber der Betrachtung nur einer einzigen Periode darstellt, kann damit ein Gesamtüberblick über die Entwicklung eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe nur eingeschränkt gewonnen werden. So ist es möglich, dass ein Fonds innerhalb nur weniger Monate seine Position in der Vergleichsgruppe für einen langen Zeitraum (ab 5 Jahren) vollständig wechselt.

Auch hier bietet sich die Berechnung der Positionierung des Fonds in seiner Vergleichsgruppe für alle Perioden innerhalb einer Zeitmatrix an. Die Positionierung kann dabei über den Wert der empirischen Verteilungsfunktion über den Sektor für die Wertentwicklung der jeweiligen Periode bestimmt werden. Die Werte sind auf das Intervall [0;1] skaliert, was eine einheitliche Interpretation der Positionen ermöglicht.

Die Abbildung zeigt die Darstellung der auf diese Weise berechneten Positionen des dit-Wachstum Deutschland im Feri-Sektor Aktien Deutschland. Speziell für Diagramme, deren Farbwertebereich [0;1] entspricht und bei denen hohe Werte als gut und niedrige als schlecht interpretiert werden können, eignet sich die verwendete Farbskala. Die im Finanzbereich üblichen Assoziationen mit diesen beiden Farben sind hier berücksichtigt (rot-schlecht, grün-gut)

In einem Zeitraum ab dem Jahre 2002 konnte sich der Fonds relativ gut positionieren (1). In allen Perioden, die vor diesem Zeitpunkt beginnen, schneidet er innerhalb seiner Vergleichsgruppe dagegen schlecht ab. Die Ursache dafür ist die schlechte relative Wertentwicklung vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2002 (2). Diese ist derart nachhaltig, dass sie auch aktuell noch auf längere Horizonte wirkt (3). In einem Fünfjahreszeitraum, der sich am oberen (aktuellen) Ende der Matrix befindet, ist der Fonds im unteren Fünftel seiner Vergleichsgruppe zu finden, obwohl er bereits seit mehr als vier Jahren relativ gute Ergebnisse gezeigt hat (1). Bereits vor dem Jahr 2000 hatte der Fonds eine recht gute Wertentwicklung im Vergleich zu anderen Fonds des Sektors aufzuweisen (4). Positionen im oberen Quartil lassen sich für diese Zeiträume erkennen. Der Fonds ist aber auch ein Beispiel dafür, wie schnell selbst die Position über einen sehr langen Horizont von beispielsweise fünf Jahren wechseln kann. Innerhalb von nur drei Monaten fiel die Position im Fünfjahreszeitraum in das untere Drittel. Bereits zwischen den Jahren 1998 und 2000 hat der Fonds Schwächephasen gezeigt (5). Diese waren aber nicht so nachhaltig, dass sie sich auf die Position in längeren Zeiträumen stärker auswirkten (6). Ein Anleger in diesem Fonds konnte durchaus auch in dieser Zeit auf eine insgesamt gute Positionierung innerhalb seiner Vergleichsgruppe zurückblicken. Bereits damals zeichnete sich aber eine eher instabile und extreme Positionierung ab. Eine systematisch bessere Entwicklung ist für diesen Fonds nicht zu erkennen. Die Suche nach geeigneten Anlageprodukten für das Segment deutsche Aktien wäre für diesen Fonds an dieser Stelle zu Ende, da er aufgrund seiner instabilen Positionierung in der Vergangenheit auch für die Zukunft nichts anderes erwarten lässt. Besteht die Aufgabe allerdings darin, die Ursachen für die verschiedenen Entwicklungsphasen zu ergründen, so können entsprechend tiefgreifendere Betrachtungen vorgenommen werden.

unten1
[Start] [Probleme] [Idee] [Dissertation] [Umsetzung] [Ergebnisse] [Ergebnisse] [Links/ Literatur] [Kontakt] [Haftungsausschluss]